Beschreibung der Stichprobe, aktuelle Praxis der Digitalisierung, Technologisierung

Insgesamt haben 326 Ärztinnen und Ärzte an der Befragung teilgenommen.

Frage: Wie alt sind Sie?

Fazit: Das im Vorjahr festgestellte, relativ hohe Alter der Diabetologen, die an der Umfrage teilgenommen hatten, bestätigt sich 2019. Der Anteil von Diabetologen unter 40 Jahren ist eher gering.

Frage: Was ist Ihr Geschlecht?

Fazit: Nach wie vor sind die männlichen Diabetologen etwas in der Überzahl. Dieses Verhältnis hat sich im Vergleich zum letzten Jahr etwas verstärkt.

Frage: In welcher KV-Region sind Sie tätig?

Fazit: Es nahmen Ärzte aus allen KV-Bezirken an der Befragung teil. Wie im vergangenen Jahr kommen die meisten Befragten aus den KV-Bezirken Niedersachsen (16,8 %), Baden-Württemberg (14,0 %), Bayern (14,0 %) und Nordrhein (11,5 %). Die wenigsten Befragten kommen aus Thüringen, Hamburg und Bremen.

Frage: In welchem Bereich arbeiten Sie? Falls Sie als niedergelassener Arzt arbeiten: Um was für eine Praxisform handelt es sich?

Fazit: Die meisten Befragten arbeiten im ambulanten Bereich (82 %), der Anteil der Teilnehmer an der Befragung aus dem stationären Bereich hat jedoch von 2 % (2018) auf jetzt 7 % zugenommen. In den ambulanten Einrichtungen ist fast jeder zweite Diabetologe in einer Gemeinschaftspraxis tätig, 12 % arbeiten in einem Medizinischen Versorgungszentrum und 10 % in einer Praxisgemeinschaft.

Frage: Wo befindet sich Ihre diabetologische Einrichtung?

Fazit: Das Verhältnis Stadt-Land ist fast ausgeglichen, etwas mehr Diabetologen arbeiten in städtischen Regionen.

Frage: Über welche diabetologische Zusatzweiterbildung verfügen Sie? (Mehrere Antworten möglich)

Fazit: 94,2 % der Befragten verfügen über eine diabetologische Zusatzweiterbildung. Der Anteil der Zusatzweiterbildung durch die Ärztekammer (73,9 % „Diabetologe Ärztekammer“) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (71,8 % „Diabetologe DDG“) ist fast gleich. Mehr als die Hälfte der befragten Ärzte verfügt über beide Zusatzweiterbildungen.

Frage: Sind Sie Mitglied in folgenden Organisationen? (Mehrere Antworten möglich)

Fazit: Fast alle der befragten Diabetologen (94,8 %) sind Mitglied in einem diabetologischen Verband, der sich um wissenschaftliche, versorgungspolitische oder berufspolitische Aspekte der Diabetologie kümmert. Die Mehrzahl der Befragten (89,6 %) ist Mitglied der wissenschaftlichen Fachgesellschaft „Deutsche Diabetes Gesellschaft“ (DDG) (www.­deutsche-diabetes-gesellschaft.de), rund die Hälfte (46,3 %) Mitglied im „Berufsverband Niedergelassener Diabetologen“ (BVND) (www.bvnd.de). 16,6% der Befragten engagieren sich bei winDiab, im „Bundesverband Klinischer Diabetes-Einrichtungen“ (www.die-diabetes-kliniken.de) sind 2,8 % der Befragten Mitglied. Knapp 40 % der Befragten geben außerdem an, in einem sonstigen Verband Mitglied zu sein. Die häufigsten Nennungen sind: „Verband der niedergelassenen Dia­betologen Niedersachsens“ (VNDN) (12 %; www.vndn.de), „Arbeitsgemeinschaft Dia­betologie Baden-Württemberg“ (ADBW) (3 %; www.adbw.de), „Berufsverband Deutscher Internisten“ (BDI) (3 %; www.bdi.de) und „Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin“ (DGIM) (3 %; www.dgim.de).

Frage: Wie viele Patienten mit Typ-1-Diabetes werden in Ihrer Institution behandelt?

Fazit: Im Durchschnitt werden pro ambulanter diabetologischer Praxis 189 Patienten mit Typ-1-Diabetes betreut. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Befragten, die viele Patienten mit Typ-1-Diabetes betreuen (> 200 Patienten), zu.

Die Angaben beziehen sich – auch in den folgenden Grafiken – auf die ambulanten Einrichtungen, um zu verhindern, dass Patienten zweimal (ambulant und stationär) erfasst werden.

Frage: Wie viele Patienten mit Typ-1-Diabetes werden in Ihrer Institution behandelt?

Fazit: Im Durchschnitt werden 2019 pro ambulanter diabetologischer Praxis 189 Patienten mit Typ-1-Diabetes betreut. In stationären Einrichtungen mit einem zusätzlichen ambulanten Betreuungsangebot sind es 275 Patienten, in rein stationären Einrichtungen durchschnittlich 150 Patienten mit Typ-1-Diabetes.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Der Vergleich mit den Zahlen 2018 zeigt, dass die Anzahl der Menschen mit Typ-1-Dia­betes, die eine kontinuierliche Glukosemessung (+ 76 %), Flash-Glukosemessung (+ 38 %) oder eine Insulinpumpe (+ 34 %) benutzten, deutlich zugenommen hat. Pro Praxis wenden durchschnittlich 3 Patienten ein Hybrid-Closed-­Loop, ein Patient ein selbst gebautes Closed-Loop-System an.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Die Auswertung zeigt, dass in allen dia­betologischen Einrichtungen jeweils bereits ein großer Anteil der Patienten mit modernen Technologien behandelt wird. Erwartungsgemäß wird in Praxen mit mehr Patienten auch eine größere Anzahl von Patienten mit modernen Technologien behandelt. Allerdings zeigt die Grafik auf der nächsten Seite, dass der prozentuale Anteil mit der Praxengröße nicht ansteigt. Patienten mit Hybrid-Closed-Loop und selbst gebautem Closed-Loop sind jedoch nur in Praxen mit einer größeren Anzahl von Patienten mit Typ-1-Dia­betes vertreten.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Interessanterweise zeigt sich, dass der Anteil der Patienten mit modernen Technologien pro diabetologischer Einrichtung relativ unabhängig von der Größe der Praxis (Anzahl der behandelten Menschen mit Typ-1-Diabetes) ist. Dies bedeutet, dass in allen diabetologischen Einrichtungen moderne Technologien angewandt werden. Insgesamt benutzen mittlerweile ca. 65 – 70 % aller Menschen mit Typ-1-Diabetes eine Form der kontinuierlichen Messung der Gewebeglukose und ca. jeder 4. Patient mit Typ-1-Diabetes eine Insulinpumpe.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Es gibt keine gravierenden Unterschiede bezüglich der Anzahl von Patienten mit Typ-1-Diabetes, die ambulant oder stationär versorgt werden. Die Unterschiede zwischen der Zahl der Patienten mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) und Flash-Glukosemessung sollten aufgrund der geringen Anzahl stationärer Einrichtungen, die sich an der Befragung beteiligt haben, nicht überinterpretiert werden.

Frage: Wie viele Patienten mit Typ-2-Diabetes werden in Ihrer Institution behandelt?

Fazit: Durchschnittlich werden pro ambulanter diabetologischer Praxis 850 Patienten mit Typ-2-Diabetes betreut. Wie auch bei Typ-1-Dia­betes nahm die Zahl der Befragten, die viele Patienten mit Typ-1-Diabetes betreuen (> 1.500 Patienten) im Vergleich zum Vorjahr zu.

Auch hier beziehen sich die Angaben – auch in den folgenden Grafiken – auf die ambulanten Einrichtungen, um zu verhindern, dass Patienten zweimal (ambulant und stationär) erfasst werden.

Frage: Wie viele Patienten mit Typ-2-Diabetes werden in Ihrer Institution behandelt?

Fazit: Durchschnittlich werden pro ambulanter diabetologischer Praxis 819 Patienten, im ambulant-stationären Bereich 1.000 und rein statio­när 760 Patienten mit Typ-2-Diabetes betreut.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-2-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Auch die Anzahl der Menschen mit Typ-2-Diabetes, die neue Technologien nutzen, hat im Vergleich zu 2018 deutlich zugenommen. Vor allem die Flash-Glukosemessung (+ 59 %) ist deutlich häufiger verbreitet, im Durchschnitt benutzen 129 Patienten pro ambulanter diabetologischer Einrichtung dieses System. Geringfügig zugenommen hat die Anzahl von Patienten mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM), allerdings nach wie vor auf einem eher geringen Niveau. Die geringfügige Reduktion der Patienten mit Typ-2-Diabetes mit einer Insulinpumpe ist aufgrund der niedrigen Anzahl nicht zu interpretieren.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-2-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: In allen diabetologischen Einrichtungen werden Patienten mit Typ-2-Diabetes mit modernen Technologien behandelt. Zwar zeigt diese Auswertung, dass sich erwartungsgemäß in Praxen mit mehr Patienten mit Typ-2-Diabetes auch mehr Patienten mit modernen Technologien befinden, die Grafik auf der nächsten Seite zeigt allerdings, dass der prozentuale Anteil pro Praxis etwa gleich ist.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-2-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Der Anteil der Patienten mit modernen Technologien pro diabetologischer Einrichtung ist auch bei Typ-2-Diabetes relativ unabhängig von der Größe der Praxis (Anzahl der behandelten Menschen mit Typ-2-Diabetes). Rund jeder 10. Patient der befragten Einrichtungen benutzt die Flash-Glukosemessung, durchschnittlich ein Patient mit Typ-2-Diabetes die kontinuierliche Glukosemessung (CGM).

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-2-Dia­betes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Insgesamt ist der Anteil der modernen Technologien bei ambulanten Einrichtungen und stationären Einrichtungen mit einer Ambulanz vergleichbar. In stationären Einrichtungen ist der Anteil der Patienten mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) und Flash-Glukosemessung höher.

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Betrachtet man insgesamt die Anzahl aller Diabetespatienten pro Praxis, so zeigt sich eindrucksvoll, in welchem Ausmaß Patienten vermehrt moderne Technologien nutzen. Pro Praxis ist der Anteil aller Patienten mit kontinuierlicher Glukosemessung (CGM) in nur einem Jahr um 66 %, der mit Flash-Glukosemessung um 49 % und der mit einer Insulinpumpe um 30 % gestiegen. Durchschnittlich nutzen ca. 300 Patienten pro Praxis eine moderne Form der Glukosemessung, 78 eine Insulinpumpe. Immerhin schon 3 Patienten pro Praxis verwenden ein Hybrid-Closed-Loop, durchschnittlich ein Patient ein selbst gebautes Closed-­Loop („Looper“).

Frage: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop?

Fazit: Insgesamt sind in den befragten ambulanten Einrichtungen ca. 20.000 Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM), 23.000 Insulinpumpen und 70.000 Systeme zur Flash-Glukosemessung im Einsatz. Es zeigt sich, dass die Methode der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) und Insulinpumpen fast ausschließlich von Menschen mit Typ-1-Diabetes genutzt werden, während Patienten mit Typ-2-Diabetes vorwiegend Systeme zur Flash-Glukosemessung nutzen. Die Anzahl der Personen mit Typ-2-Diabetes, die mit Flash-Glukosemessung ihre Glukosewerte bestimmen, übertrifft mittlerweile die Anzahl der Menschen mit Typ-1-Diabetes.

Frage: Wie viele Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes werden in Ihrer Institution behandelt? Und: Wie viele Ihrer Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes nutzen kontinuierliche Glukosemessung (CGM), Flash-Glukosemessung, eine Insulinpumpe (CSII), ein Hybrid-Closed-­Loop, ein selbst gebautes Closed-Loop? (Verhältnis Gesamtanzahl der Patienten pro Praxis dividiert durch die Zahl der Patienten, die die jeweiligen modernen Technologien anwenden)

Fazit: Insgesamt benutzen ca. 17 % aller Patienten einer ambulanten diabetologischen Einrichtung eine Flash-Glukosemessung, 5,5 % eine Insulinpumpe und ca. 5 % eine kontinuierliche Glukosemessung (CGM). 0,2 % benutzen bereits ein Hybrid-Closed-Loop-System, 0,1 % ein selbst gebautes Closed-Loop.

Diese Zahlen erlauben eine vorsichtige Hochrechnung und Abschätzung der Gesamtzahl der modernen Technologien bei den aktuell ca. 360 000 Menschen mit Typ-1-Diabetes und 6,9 Millionen mit Typ-2-Diabetes in Deutschland [Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2020]: ­

  • Flash-Glukosemessung ca. 370.000
  • kontinuierliche Glukosemessung (CGM) ca. 96.000
  • Insulinpumpen ca. 104.000
  • Hybrid-Closed-Loop ca. 4.500
  • selbstgebautes Closed-Loop ca. 1.440.

Einstellungen zur Digitalisierung, Vor- und Nachteile

Frage: Welche Einstellung haben Sie zur Digitalisierung in der Diabetologie? (100-stufige Antwortskala von „sehr negativ“ bis „sehr positiv“, Kategorisierung: unter 40  = „negativ“, zwischen 40 und 60 = „neutral“, über 60 = „positiv“)

Fazit: Auch 2020 hat der Großteil der befragten Diabetologen eine sehr positive Einstellung bezüglich der Digitalisierung in der Diabetologie. Nur 4,3 % stehen ihr ablehnend gegenüber, die Mehrzahl sieht diese Entwicklung positiv. Im Vergleich zu 2019 gab es keine großen Veränderungen, jedoch einen leichten Rückgang der positiven Bewertungen sowie eine leichte Zunahme der neutralen Aussagen.

Frage: Wie groß schätzen Sie das Potenzial der Digitalisierung zur Optimierung der Diabetestherapie? (100-stufige Antwortskala von „kein Potenzial“ bis „sehr großes Potenzial“, Kategorisierung: unter 40 = klein, zwischen 40 und 60 = mittel, über 60 = groß)

Fazit: Das Potenzial zur Optimierung der Diabetestherapie durch die Digitalisierung wird ebenso als hoch eingeschätzt – dies hat gegenüber 2019 sogar noch ein wenig zugenommen. 75,8 % schätzen das Potenzial der Digitalisierung groß ein und nur 3,7 % bewerten es als gering. Insgesamt erwarten die Ärzte somit von der fortschreitenden Digitalisierung überwiegend positive Impulse im Sinne einer Verbesserung der Therapie und des Lebens von Menschen mit Diabetes.

Frage: Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile der Digitalisierung und Technologisierung in der Diabetologie? (5-stufige Antwortskala von „kein Vorteil“ bis „sehr großer Vorteil“; dargestellt ist der Anteil der Befragten, die das Thema mit „großer Vorteil“ oder „sehr großer Vorteil“ bewertet haben)

Fazit: Die Vorteile der Digitalisierung in der Diabetologie werden von den befragten Diabetologen als sehr positiv wahrgenommen, im Durchschnitt sogar noch positiver als 2018.

  • Die wichtigsten Vorteile betreffen vor allem die Patienten: Hier wird eingeschätzt, dass durch die Digitalisierung sowohl eine bessere Kommunikation mit den Patienten als auch eine bessere Unterstützung des Patienten bei Therapieentscheidungen möglich sein wird. Dies führt nach Einschätzung der Ärzte auch zu mehr Empowerment der Patienten.
  • Die weiteren Vorteile zielen eher auf eine bessere Qualität der Versorgung und Praxisorganisation ab. Hier wurden von den meisten Befragten eine „bessere Behandlungsqualität“, „mehr Patientensicherheit“ und „effektivere Patientenkontakte“ genannt.
  • Interessanterweise sehen nur 41 % der Befragten eine „bessere Kommunikation mit anderen Ärzten“ als einen großen bzw. sehr großen Vorteil an.

Frage: Was sind Ihrer Meinung nach die Nachteile der Digitalisierung und Technologisierung in der Diabetologie? (5-stufige Antwortskala von „kein Nachteil“ bis „sehr großer Nachteil“; dargestellt ist der Anteil derer, die das Thema mit „großer Nachteil“ oder „sehr großer Nachteil“ bewertet haben)

Fazit: Im Durchschnitt haben die wahrgenommenen Nachteile der Digitalisierung gegenüber dem Vorjahr eher geringfügig abgenommen.

  • Eine „unklare Vergütung digitaler Leistungen“ wurde in diesem Jahr neu als möglicher Nachteil ergänzt und wird auch von den Ärzten mit Abstand als der größte Nachteil der Digitalisierung eingeschätzt – 80 % der befragten Diabetologen brachten hier ihre Bedenken zum Ausdruck. Damit einhergehend sind auch die „hohen Investitionskosten“ für rund die Hälfte der Befragten (46,5 %) ein großer/sehr großer Nachteil.
  • Weiterhin werden auch „rechtliche Unsicherheiten“ (50,3 %), die „Gefahr des Missbrauchs von Patientendaten“ (38,4 %), die „Fehleranfälligkeit digitaler Anwendungen“ (33,5 %) und die „Überforderung durch die Technik“ (32,9 %) als relevante Nachteile der Digitalisierung betrachtet.
  • Die Argumente „Digitalisierung ersetzt den Arzt in vielen Fällen“ (12,6 %), „Beeinträchtigung des Arzt-Patienten-Verhältnisses“ (10,3 %) sowie „erhöhtes Risiko für Fehlbehandlung“ (8,1 %) stellen für die meisten Befragten hingegen keinen bzw. nur einen geringen Nachteil der Digitalisierung in der Diabetologie dar.

Wichtigste Themenfelder der Digitalisierung, Technologisierung in der Diabetologie

Frage: Welches der folgenden Themen ist Ihrer Meinung nach am wichtigsten für die Dia­be­tologie? (Dargestellt ist der durchschnittliche Rang; ein durchschnittlicher Rang von 3 bedeutet, dass das Thema im Durchschnitt an dritter Stelle der wichtigsten Themen gewählt wurde. Je kleiner der Rang ist, desto wichtiger wird das Thema von den Befragten eingeschätzt.)

Fazit: Wie bei der Befragung im Jahr 2018 ordneten die Diabetologen die Themenfelder der Digitalisierung nach ihrer Wichtigkeit:

  • Die Themen „Software zur Analyse der Glukosedaten“ (Wichtigkeit: Nr. 1) und bessere „Kompatibilität mit anderen Systemen“ (Wichtigkeit: Nr. 2) werden auch in diesem Jahr als die wichtigen Themenbereiche eingeschätzt.
  • Neu in den Top 3 ist das Thema „Closed-­Loop-­Systeme (künstliche Bauchspeicheldrüse)“, welches erstmals 2019 erfragt wurde und durchschnittlich auf drittwichtigstes Thema eingestuft wird.
  • „Diabetes-Apps“ (Wichtigkeit: Nr. 5) haben im Vergleich zu 2018 an Bedeutung zugenommen und bilden mit den Themen „Systeme zur Hilfe bei Patienten-Entscheidungen“ (Wichtigkeit: Nr. 4) und „Systeme zur Hilfe bei Arzt-Entscheidungen“ (Wichtigkeit: Nr. 6) das Mittelfeld.
  • Im Vergleich zu 2018 haben die Themen „Videosprechstunden (Telemedizin)“ (Wichtigkeit: Nr. 7), „Online-Schulungen zu Diabetes allgemein“ (Wichtigkeit: Nr. 8) und „Online-Schulungen zur Prävention des Typ-2-Diabetes“ (Wichtigkeit: Nr. 9) nicht an Bedeutung zugenommen.
  • „Online-Communitys (Selbsthilfe im Internet“ werden im Vergleich zu den anderen Themenfeldern der Digitalisierung in der Diabetologie als am wenigsten bedeutsam eingeschätzt.

Bedeutung von Auswertungssoftware

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Glukoseanalyse-Software aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Software zur Auswertung der Glukosewerte wird von den Diabetologen nach wie vor als bedeutsam eingeschätzt, allerdings aktuell ein wenig geringer als im Jahr 2018. Hier zeigt sich, dass die Diabetologen häufiger einschätzen, dass das Thema erst in den nächsten 5 Jahren an Bedeutung gewinnen wird.


Nutzung von Auswertungssoftware

Frage: Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell Glukoseanalyse-Software und wie viel Prozent in 5 Jahren?

Fazit: Der Anteil der Patienten, die Glukoseanalyse-Software nutzen, ist im letzten Jahr nach Einschätzung der Ärzte nur geringfügig angestiegen (2018: 28,2 %, 2019: 30,8 %). Allerdings wird erwartet, dass in 5 Jahren mehr als jeder 2. Patient seine Glukosewerte mithilfe einer Software analysiert.


Nutzung durch diabetologische Einrichtungen

Frage: Welche Auswertungssoftware verwenden Sie? (mehrere Antworten möglich: Accu-­Check Smart Pix, CareLink, CLARITY, DIABASS, diasend, Libre View, SiDiary, keine)

Fazit: Die Diabetologie kommt heutzutage nicht mehr ohne spezielle Software zur systematischen Analyse und Auswertung der Glukosewerte aus. 93 % der befragten Einrichtungen benutzen dementsprechend mindestens eine entsprechende Software. Die Art der Befragung differiert ein wenig zu der Befragung 2018, sodass die absoluten Werte nur schwer zu vergleichen sind.

  • Spitzenreiter der verwendeten Auswertungssoftware für Glukosewerte ist wie im Vorjahr „Accu-Check Smart Pix“ (71,3 %), gefolgt von „Libre View“ (67,0 %) und „­CareLink“ (55,2 %).
  • „CLARITY“ (51,9 %) und „DIABASS“ (42,6 %) werden ebenfalls relativ häufig angewendet.
  • Relativ selten werden die Auswertungssoftwares „diasend“ (12,3 %) und SiDiary (5,9 %) verwendet.
  • Nach wie vor scheint die mangelnde Kompatibilität der Systeme ein verbreitetes Problem zu sein, was viele Einrichtungen dazu zwingt, mehrere Auswertungsprogramme zu besitzen: 75 % besitzen zwei bis fünf Auswertungsprogramme, nur 13,3 % der Einrichtungen besitzen lediglich eine Software zur Auswertung der Glukosewerte.

Frage: Halten Sie die Interoperabilität verschiedener digitaler Systeme innerhalb der Diabetologie für adäquat? Glauben Sie, dass sich in den nächsten 5 Jahren die Interoperabilität in Hinblick auf digitale Angebote innerhalb der Diabetologie verbessern wird? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht“ bis „sehr“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr“ bewertet haben)

Fazit: Nach wie vor gibt es auf dem Markt sehr viele unterschiedliche Technologien und digitale Systeme zahlreicher Hersteller, die häufig für ihre Lösungen spezielle Anforderungen stellen, welche die Interoperabilität erschweren. Viele der unterschiedlichen Systeme sind nach wie vor nur relativ eingeschränkt kompatibel.

  • Die mangelnde Interoperabilität der unterschiedlichen Systeme stellt in der Praxis nach wie vor ein großes Problem dar: Nur 6,2 % der befragten Diabetologen halten den jetzigen Stand der Interoperabilität für ausreichend und zufriedenstellend, das sind sogar noch weniger als 2018 (8,9 %).
  • Immerhin fast 40 % der Befragten glauben, dass sich die Interoperabilität in 5 Jahren substanziell verbessern wird – allerdings waren im vergangenen Jahr die Befragten deutlich optimistischer.

Bedeutung von Closed-Loop-Systemen

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Closed-Loop-­Systeme aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die dies mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Momentan hält bereits ca. jeder 4. der Befragten (23 %) die Entwicklung von Closed-Loop-­Systemen (bzw. AID-Systemen) für ein aktuell bedeutsames Thema für die Diabetologie. Fast 60 % sind der Ansicht, dass sich diese Technologie weiter durchsetzen und deren Bedeutung in den nächsten 5 Jahren zunehmen wird.

Bedeutung der Do-­it-yourself-Bewegung

Frage: Wie bewerten Sie die Tatsache, dass Patienten ihr eigenes Closed-Loop-System (künstliche Bauchspeicheldrüse) zusammenbauen (Do-it-yourself-Bewegung)? (100-stufige Antwortskala von „sehr negativ“ bis „sehr positiv“, Kategorisierung: unter 40 = „negativ“, zwischen 40 und 60 = „neutral“, über 60 = „positiv“)

Fazit: Die Zahl der Patienten steigt ständig, die sich der „#WeAreNotWaiting“-Bewegung angeschlossen haben – und die sich aus auf dem Markt befindlichen Insulinpumpen und CGM-Systemen mittels einer im Internet frei verfügbaren Software mit Algorithmen ein selbst konstruiertes Closed-Loop-System zur Steuerung ihrer Glukosewerte bauen.

Diese von Patienten mit Typ-1-Diabetes initiierte und forcierte Entwicklung wird von der Mehrzahl der befragten Diabetologen (56,4 %) positiv bewertet, nur 15,2 % haben hierzu eine negative Einstellung. Allerdings hat sich fast ein Drittel der Befragten noch keine eindeutige Meinung gebildet und bewertet die Do-it-yourself-Bewegung als neutral.


Behandlung von Patienten mit selbst gebauten Closed-Loop-Systemen

Frage: Behandeln Sie bzw. würden Sie Patienten behandeln, die ein selbst gebautes Closed-Loop-­System haben? (5-stufige Antwortskala von „auf keinen Fall“ bis „auf jeden Fall“)

Fazit: Bezüglich der Behandlung von Patienten mit einem selbst gebauten Closed-Loop-System sind die Befragten aufgeschlossen: Drei Viertel behandeln bzw. würden Patienten mit einem selbst gebauten Closed-Loop-System behandeln. 14,7 % der Befragten lehnen die Behandlung dieser Patienten ab, wobei hierfür rechtliche Unsicherheiten sicher eine wesentliche Rolle spielen dürften.


Kompetenz und Sicherheit für die Behandlung von Patienten mit selbst gebautem Closed-Loop

Frage: Wie sicher fühlen Sie sich aus diabetologischer Sicht, Patienten mit selbst gebautem Closed-­Loop-System zu behandeln? (5-stufige Antwort­skala von „sehr unsicher“ bis „sehr sicher“)

Fazit: Nur rund ein Drittel der befragten Diabetologen fühlt sich ausreichend kompetent und sicher, um Patienten mit einem selbst gebauten Closed-Loop-System zu behandeln. 42 % der Befragten fühlen sich diesbezüglich als sehr oder eher unsicher, rund ein Viertel hat hierzu eine neutrale Einstellung.

  • Aus den Ergebnissen könnte geschlussfolgert werden, dass bezüglich (selbst gebauter) Closed-Loop-Systeme ein Fort- und Weiterbildungsbedarf für Diabetologen bestehen könnte.

Bedeutung von Diabetes-Apps

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Diabetes-­Apps für Diabetes-Patienten aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Rund ein Viertel der befragten Diabetologen bewertet das Thema „Diabetes-Apps“ als eher oder sehr bedeutsam. Jedoch ist bei der Bewertung ein drastischer Rückgang im Vergleich zu 2018 festzustellen – damals waren 61,2 % der Befragten der Meinung, dass Apps im Zusammenhang mit der Diabetestherapie sehr bedeutsam seien. Auch bezüglich der Bedeutung von Diabetes-Apps in 5 Jahren sind die Befragten nun deutlich skeptischer: Während 2019 noch 83,4 % der Auffassung waren, dass die Diabetes-Apps im Kontext der Diabetestherapie bedeutsam werden, sind dies nun nur noch 68,5 %.

  • Eventuell spiegeln sich in den Antworten die bisherigen konkreten Erfahrungen mit Dia­betes-Apps wider, die häufig von Patienten nicht in einem ausreichenden Maß kontinuierlich benutzt werden. Auch die aktuelle Diskussion um „Apps auf Rezept“ könnte für die Einschätzung der Diabetologen eine Rolle spielen.

Nutzung von Diabetes-Apps

Frage: Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell Diabetes-Apps und wie viel Prozent in 5 Jahren?

Fazit: Nach Einschätzung der Diabetologen hat die Nutzung von Diabetes-Apps im Vergleich zum Jahr 2018 (23,9 %) nicht zugenommen (2019: 22,9 %). Schätzungsweise jeder 4. Diabetes-Patient nutzt eine Diabetes-App; die Befragten schätzen, dass dies in 5 Jahren ca. 40 % sein werden.

Bedeutung von Videosprechstunden

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Video­sprechstunden für Diabetes-Patienten (Telemedizin) aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Obwohl sich für die Betreuung von Patienten mit Diabetes telemedizinische Methoden anbieten und die Möglichkeiten der Telemedizin im letzten Jahr auch zunehmend in der Ärzteschaft diskutiert wurde, schätzen die befragten Diabetologen die Bedeutung der telemedizinischen Betreuung aktuell (9,6 %) als sehr viel geringer ein als noch vor einem Jahr (2018: 30,7 %). Es scheint so, als sei das Thema „Telemedizin“ bei Diabetologen aktuell noch nicht angekommen, da sie für die nächsten 5 Jahre durchaus einen höheren Zuwachs an Bedeutung prognostizieren (37,7 %) als 2018 (27,2 %).


Nutzung von Videosprechstunden

Frage: Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell Videosprechstunden (Telemedizin) und wie viel Prozent in 5 Jahren?

Fazit: Die geringe Bedeutung, die Telemedizin im Jahr 2019 in Deutschland innerhalb der Dia­be­tologie noch aufweist, zeigt sich auch im Nutzungsverhalten: Nur 2,3 % der Patienten nutzen aktuell Videosprechstunden – sogar etwas weniger als 2018 (2,8 %). Auch in den nächsten 5 Jahren wird sich laut dieser Umfrage der Anteil der telemedizinisch betreuten Patienten nicht sehr stark erhöhen. Die befragten Diabetologen schätzen, dass in 5 Jahren ca. 18 % der Patienten – ähnlich wie bei der Einschätzung 2018 – Videosprechstunden nutzen werden.


Verbreitung von Telemedizin

Frage: Haben Sie schon einmal eine Videosprechstunde für Patienten (Telemedizin) angeboten? (ja/nein).

Fazit: Der Nutzungsgrad der Telemedizin durch Patienten hängt natürlich auch mit dem Ausmaß an telemedizinischen Angeboten von dia­betologischen Einrichtungen zusammen. Hier haben bislang nur ca. jeder Zehnte der befragten Diabetologen (10,3%) schon einmal eine Videosprechstunden angeboten: 9 von 10 Diabetologen haben noch keine eigene Erfahrungen mit der Videosprechstunde gemacht.

Bedeutung von Online-Schulungen

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie Online-­Schulungen aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Auch bezüglich der Online-Schulung schätzen die Diabetologen die aktuelle Bedeutung als gering ein (8,6 %) – deutlich geringer als 2018, wo immerhin 38,2 % Online-Schulungen eine bedeutsame aktuelle Rolle attestiert hatten. Allerdings ist das nach Einschätzung der Diabetologen durchaus ein Thema für die Zukunft: Immerhin ca. jeder 3. der Befragten schätzt, dass in den nächsten 5 Jahren die Online-Schulung mehr Bedeutung haben wird.


Nutzung von Online-Schulungen

Frage: Wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen aktuell Online-Schulungen und wie viel Prozent in 5 Jahren?

Fazit: Aktuell nutzen nur sehr wenige Patienten (7,4 %) Angebote der Online-Schulung – dieser Prozentsatz erhöht sich nach Einschätzung der Diabetologen in den nächsten 5 Jahren um 20,4 %. Damit würde schätzungsweise ca. jeder 4. Patient irgendeine Form der Online-Schulung nutzen.


Digitale Lösungen zur ­Protokollbesprechung im Rahmen der Schulung

Frage: Verfügt Ihre Praxis/Klinik über digitale Lösungen zur Protokollbesprechung im Rahmen der Schulung? (ja/nein)

Fazit: Für die Analyse und Auswertung der Glukoseprotokolle im Rahmen der Schulung ist eine entsprechende Anbindung des Schulungsraums an die digitale Infrastruktur der Einrichtung notwendig und es muss ggf. entsprechendes technisches Equipment (z. B. Kamera, Lautsprecher) vorhanden sein. Dies ist aktuell bei gut 63 % der Einrichtungen gegeben. Damit ist die Voraussetzung für digitale Anwendungen im Rahmen der Schulung (z. B. Besprechung von Glukosedaten aus der Patientenakte, Cloud etc., Abspielen von Videos, TED-Systeme) bei den meisten Einrichtungen erfüllt.

Angebot zur Online-Rezeptbestellung

Frage: Verfügt Ihre Praxis/Klinik über die Möglichkeit einer Rezeptbestellung über das Internet? (ja/nein)

Fazit: Fast die Hälfte aller befragten diabetologischen Einrichtungen bietet die Möglichkeit der Online-Rezeptbestellung an – etwas weniger als 2018 (51,8 %).


Nutzung der Online-Rezeptbestellung durch Patienten

Frage: Wenn ja, wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen die Online-Rezeptbestellung?

Fazit: Die Einrichtungen, die dieses Angebot machen, berichten, dass die Online-Rezeptbestellung eher zögerlich angenommen wird. Bislang nutzt – wie im Jahr 2018 – nur ca. jeder 5. Patient (20,5 %) dieses Angebot.

Angebot zur Online-Terminvereinbarung

Frage: Verfügt Ihre Praxis/Klinik über die Möglichkeit einer Terminvereinbarung über das Internet? (ja/nein)

Fazit: Die Möglichkeit, dass Patienten selbstständig – auch außerhalb der Öffnungszeiten der Einrichtung – online den nächsten Arzttermin vereinbaren, bietet aktuelle ca. jede 5. Einrichtung (20,5 %) an. Auch hier waren es 2018 leicht mehr Einrichtungen, die diesen Service für Patienten angeboten hatten (24,1 %).


Nutzung der Online-Terminvereinbarung durch Patienten

Frage: Wenn ja, wie viel Prozent Ihrer Patienten nutzen die Online-Terminvereinbarung?

Fazit: Bislang nutzen nach der Erfahrung der Dia­betologen nur durchschnittlich 10 % der Patienten die Online-Terminvereinbarung.

Bedeutung von Social Media/Online-Communitys

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie ­Social ­Media/Online-Communitys (z. B. Diabetes-­Blogs, Twitter, Foren etc.) für Diabetes-Patienten aktuell und in 5 Jahren ein? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Die Möglichkeiten von Patienten, sich über soziale Netzwerke auszutauschen und von Online-Communitys zu profitieren, wird von 25,7 % der befragten Diabetologen als bedeutsam erachtet. Sie schätzen ein, dass diese Option für Patienten, Informationen über die Erkrankung und die Therapie online zu erlangen und sich über ihre Erkrankung auszutauschen, in den nächsten 5 Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen (Zuwachs 26,4 %) und damit für mehr als die Hälfte aller Menschen mit Diabetes relevant wird.

Ausreichende Datenschutzregelungen

Frage: Halten Sie die bestehenden Datenschutzregelungen für digitale Angebote innerhalb der Diabetologie aktuell für ausreichend? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht“ bis „sehr“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr“ bewertet haben)

Fazit: Beim Thema Datenschutz herrscht bei Dia­betologen deutlicher Unmut. Nur 31,5 % halten die bestehenden Datenschutzregelungen für ausreichend – dieser Wert ist deutlich geringer als im Vorjahr (44,3 %). Die aktuellen Diskussionen über den Datenschutz haben anscheinend zu einer veränderten Einstellung der befragten Diabetologen geführt.


Konsequenzen von Unsicherheiten bezüglich des Datenschutzes

Frage: Hindert Sie Unsicherheit in Bezug auf den Datenschutz an der Bereitstellung weitergehender digitaler Angebote? (5-stufige Antwortskala von „gar nicht“ bis „sehr“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr“ bewertet haben)

Fazit: Für über 40 % der Befragten stellen unverändert nicht gelöste Datenschutzprobleme eine bedeutsame Barriere für die Implementierung digitaler Angebote in der Diabetologie dar.


Unbefugter Zugriff auf Daten durch Dritte

Frage: Wie groß schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass Unbefugte Zugriff auf die Dia­be­tesdaten Ihrer Patienten erlangen? (Antwort in Prozent)

Fazit: Mit 32,1 % schätzen die Befragten die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ein, dass Unbefugte Zugriff auf die Diabetesdaten ihrer Patienten erlangen könnten. Diese starken Bedenken spiegeln sich wahrscheinlich auch in der Einschätzung wider, dass nicht wenige der Befragten die bestehenden Datenschutzregelungen für unzureichend halten.


Präferenz der Datenhoheit bei Medizinprodukten

Frage: Würden Sie ein Medizinprodukt (z. B. Insulinpumpe, System zur kontinuierlichen Glukosemessung) bevorzugen, bei dem die Patienten selbst über die Nutzung ihrer Daten entscheiden können?

Fazit: Die Mehrheit der Befragten (82,1 %) würden ein Medizinprodukt bevorzugen, bei dem die Patienten selbst über die Nutzung ihrer Daten entscheiden können. Nur für 4,8 % der Dia­be­tologen wäre dies nicht bedeutsam.

Bedeutung der Datenspende

Frage: Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten anerkannten Institutionen zu wissenschaftlichen Zwecken Daten über ihren Diabetes überlassen („zu spenden“)? Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten den Krankenkassen ihre Daten über ihren Diabetes überlassen („spenden“), wenn sie dafür einen finanziellen Vorteil bekommen? Wie bedeutsam schätzen Sie die Möglichkeit ein, dass Patienten den Krankenkassen ihre Daten über ihren Diabetes überlassen („spenden“), wenn sie dafür keinen finanziellen Vorteil bekommen? (5-stufige Antwort­skala von „gar nicht bedeutsam“ bis „sehr bedeutsam“; dargestellt ist der Anteil derer, die mit „eher“ oder „sehr bedeutsam“ bewertet haben)

Fazit: Über die Hälfte der befragten Diabetologen (52,1 %) schätzt die Möglichkeit, dass Patienten ihre Daten an anerkannte Institutionen zu wissenschaftlichen Zwecken spenden, als bedeutsam ein. Die Zustimmung reduziert sich allerdings bei der Frage nach der Bedeutsamkeit der Datenspende an Krankenkassen, vor allem wenn die Patienten dafür keinen finanziellen Vorteil bekommen.


Zukünftige Nutzung der Datenspende

Frage: Wie viel Prozent Ihrer Patienten werden in 5 Jahren ihre Diabetes-Daten spenden?

Fazit: Die Diabetologen erwarten, dass in 5 Jahren fast jeder dritte Patient mit Diabetes seine Diabetesdaten spenden wird. Gemessen an der Anzahl der möglichen Daten, die systematisch und regelmäßig ausgewertet werden könnten, ist dies eine gewaltige Datenmenge für wissenschaftliche Zwecke.